Advent an der Bücherbox

von Ute Lesjak

Am 21.12.17 diente unsere englische Telefonzelle nicht nur als Bücherbox, sondern auch als schöne Kulisse für eine Veranstaltung, zu der das Rosdorfer Bildungsnetzwerk (RobiNet) eingeladen hatte: das 21. Türchen des Lebendigen Adventskalenders wurde geöffnet. Bei stimmungsvoller Beleuchtung und der Keyboard-Begleitung von Burkhard Menking sangen viele Rosdorfer begeistert Weihnachstlieder mit. Es wurden Tee und Plätzchen angeboten, Ralf Lesjak verlas eine selbstgeschriebene Geschichte um eine wundersame Telefonzelle, die fast mit einem Rentierschlitten kollidiert wäre. Abschließend nutzten viele Besucher die Gelegenheit zu netten Gesprächen und gingen voller Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest nach Hause.

1000-Euro Spende der Mühlenapotheke an RoBiNet e.V.

von Ruth Finkh

Jubel und Überraschung breitete sich bei RoBiNet aus, als Ines und Jörg Baitz von der Rosdorfer Mühlenapotheke das Ergebnis einer ungewöhnlichen Spendenaktion bekanntgaben: Beim Verkauf von ausgemusterten Dekorationsartikeln hatte sich der stattliche Betrag von 723,05 Euro angesammelt. Diese Summe wurde durch die Apotheke großzügig auf 1000 Euro aufgerundet und dem Verein RoBiNet für  kulturelle Angebote im Kernort Rosdorf zur Verfügung gestellt. Ganz, ganz herzlichen Dank an die freigebigen Spender!!

 

Die Scheckübergabe fand am 14.12. statt und bot gleich Gelegenheit, gemeinsam über die Verwendung des Geldes nachzudenken. Was könnte man, gesponsert von einer Apotheke, wohl Sinnvolleres tun als eine Serie von Mitmach-Aktionen zum Thema „Kräuter“ anzubieten? Vieles wäre denkbar – von Kunstprojekten über sommerliche Sammel-Exkursionen und das Herstellen von Teemischungen bis hin zu Ausstellungen oder einem thematisch passenden Fotokalender. Auf der RoBiNet-Hauptversammlung im Februar wird darüber weiter diskutiert  werden. Vorschläge nehmen wir gern über unsere Homepage entgegen: www.robinet-rosdorf.de

Englische Bücherzelle

von Ruth Finkh

Die englische Telefonzelle, die von Familie Lesjak angeschafft und vor dem MusiKuss im Sellenfried 1 aufgestellt wurde, konnte am 23.9. von RoBiNet ihrer Bestimmung übergeben werden. Ab sofort dient sie als Öffentlicher Bücherschrank für Noten und fremdsprachige Literatur. Jeder Interessierte kann Bücher ausleihen, einstellen oder einfach mitnehmen.

Die kleine Einweihungsfeier erhielt einen festlichen Rahmen durch die unterhaltsame Moderation von Ralf Lesjak, einen gelungenen Auftritt der Kinderenglisch-Gruppe von Antonia Braun, musikalische Beiträge von MusiKuss, eine von Ute Lesjak vorgetragene Kurzgeschichte und nicht zuletzt das englische Büfett mit Tee, Sandwiches und Kuchen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!

Einladung zur Phone Box Party

Unsere englische Telefonzelle wird

 am Samstag, den 23.09.2017 um 15 Uhr

im Sellenfried 1 in Rosdorf   eingeweiht.

Künftig soll sie als öffentlicher Bücherschrank für Noten und fremdsprachige Literatur dienen. Bei typisch englischen Snacks und Short Stories wollen wir die PhoneBox zum Leben erwecken und befüllen. 

Musikalische Häppchen werden von der Musi-Kuss Musizierschule gereicht. Wir laden Euch alle ganz herzlich dazu ein!

Noten- und Bücherspenden sind jederzeit willkommen.

Telefonzelle mit Migrationshintergrund in Rosdorf

von Ralf Lesjak

So könnte eine Schlagzeile im Göttinger Tageblatt  lauten.  Aber lasst mich die Geschichte von Anfang an erzählen.

Wer kennt sie nicht, diese typisch britischen, roten Telefonzellen,  auf Englisch auch „Telephone Box“, oder „Telephone Kiosk“ genannt. 

Die Jüngeren werden jetzt sagen: Voll krass, warum gab es früher ein festgebundenes Handy in einem Haus?  Darauf kann ich nur Antworten:  Zum Telefonieren! Megakrass, damals konnte man schon Sprachnachrichten appen.  Ja und zwar bidirektional. Das bedeutet:  zwei Personen können gleichzeitig sprechen und hören!

Aber zurück zur Box. Die heute so bekannten roten Telefonzellen wurden 1924 von dem britischen Architekten Sir Giles Gilbert Scott für die britische Postbehörde entworfen und hießen schlicht Modell K2.  Hier sehen wir das Modell K6, welches auch „Jubilee Kiosk“ genannt wird, da es ab 1936 anlässlich des silbernen Thronjubiläums von König Gerorg V. angefertigt wurde. Der König starb jedoch, bevor die Telefonzelle fertiggestellt war. Von der K6 wurden bis Anfang der 60er Jahre ca. 60.000 Stück hergestellt.  Viele stehen in  Großbritannien inzwischen unter Denkmalschutz. Die Telefonzelle ist sehr stabil,  aus Gusseisen gefertigt und wiegt in etwa so viel wie ein Kleinwagen. Sie ist praktisch für die Ewigkeit gefertigt. Heute nennt man das nachhaltig.

Ich benutzte das erste Mal 1987 in London „such a Telefone Kiosk“ um kurz meinen Eltern mitzuteilen, dass ich gut angekommen war. Während des kurzen Gesprächs, musste man kontinuierlich Schillingmünzen nachwerfen, denn sonst wurde die Verbindung sofort unterbrochen. Damals war man während eines Urlaubs einfach nicht erreichbar, außer man rief aus einer Telefonzelle in seiner Heimat an. Heute unvorstellbar !

Die Londoner Zellen waren neben den Bussen ein wunderbares Fotomotiv.  Danach verloren wir uns aus den Augen. Aber ausgemusterte Zellen verbreiteten sich inzwischen auf der ganzen Welt. Man findet sie in Städten als Eyecatcher und Werbeträger; in Kneipen als Schallschutz- oder Rauchertelefon (gib mir ein Rauchzeichen);  in Gärten als Geräteschuppen, Dusche oder gar Toilette. In der Bielefelder Innenstadt steht auch eine. Wobei: Gibt es überhaupt Bielefeld ? Vor kurzem entdeckte ich eine Zelle vor dem Hundertwasserhaus in Wien. Einfach schön anzuschauen. Die passt einfach überall hin.  Auch nach Rosdorf. In dieser Zeit mit Brexit ein Flüchtling aus dem Königreich mit Akzent zum Akzente setzen!

Wie bekommt man eigentlich so eine Zelle ? Googeln kostet ja nichts!  Nur mal unverbindlich schauen, nichts anfassen. Es gibt sie zum Wucherfestpreis direkt in Great Britain. Zuzüglich Transport. Passt so etwas überhaupt durch den Eurotunnel ? Ein weiteres Angebot zeigt ein verrostetet Skelett ohne Glas und Tür für echte Liebhaber zum selberabholen in Süddeutschland. Dazu der Hinweis: „Die Telefonzelle steht ganz hinten im Garten. Fasse auch mit an!“ Keine gute Idee bei 800 kg Zellengewicht !

Aber es gibt auch eine original englische Telefonzelle in Leipzig bei einer Internetauktion für z.Zt.1€ zum Selbstabholen. Die Fotos zeigen einen sehr guten Zustand. Da könnte ich mitbieten. Aber ist es ein seriöses Angebot ?  Es könnte auch ein Fake sein. Ich finde über einen Werbeaufkleber und den Fotohintergrund über Google Maps einen Innenhof  in der Leipziger Innenstadt. Und wie es Kollege Zufall so will, meine Tochter wohnt auch gerade in Leipzig und zwar zwei Straßen weiter. Ich schicke sie sofort hin, und sie macht sogleich Fotos. Sie ist wunderschön! Diese Eleganz und Anmut! Ganz in rot steht sie strahlend in der Ecke. Ich meine die Zelle, nicht meine Tochter. Auf die trifft das natürlich auch zu.  Die Detektivarbeit hat sich gelohnt. Es ist alles wie angeboten. Ich kann somit beruhigt mitbieten, aber der Profi bietet erst zum Schluss. Also Termin setzten und warten. Dann geht es ganz fix. Noch 10 Sekunden.

 Jetzt schnell 3…2…1 … Meins !

Juhuuh, das war ja einfach! Ich bin jetzt Telefonzellenbesitzer ! Und der Transport ? Mache ich selbst ! Der Verkäufer wollte schließlich beim Aufladen behilflich sein. Termin gemacht, Urlaub genommen, Anhänger gemietet  und los geht’s in den nahen Osten.

Ich rufe von unterwegs zur Sicherheit noch einmal beim Verkäufer an. Es sächselt in der Leitung. „Haaabeens waas zuhm uuufladen dabeii ?“ Ich schlucke: „Ja, Handschuhe !“ Die Zelle wiegt ja nur 800 kg. „Sie wollten doch behilflich sein ?“ „Jooh natürrrliich, ich packee ooch mit ahn.“ „Das geht so nicht ! Wir brauchen eine Radlader zum Aufladen !“ „Ich kümmaa müüch.“  Damit ist das Telefongespräch beendet. Ich mache mir ernste Sorgen, denn nur mit der Hand lässt sich so ein Eisenklumpen keinen Millimeter bewegen.

Als ich in Leipzig ankomme steht, in der Hinterhofeinfahrt der Verkäufer neben einem Radlader mit laufendem Motor. „Wir woorten schoan, nuhhh aber loooas“. Der Verkäufer hatte auf der benachbarten Baustelle kurzerhand einen Radladerfahrer angesprochen.  Nun muss es schnell gehen. Leider hat die Zelle keine Transportösen. In England werden die Zellen mit einem Spezialanhänger befördert und aufgestellt.  Wie der Radladerfahrer die Zelle aus dem Innenhof durch die schmale Einfahrt auf meinen Anhänger bugsiert hat, ist mir bis heute immer noch nicht klar!

Als ich die Telefonzelle verzurre, spricht mich ein Nachbar an. „Woos machense denn doooohhhaa ?“  „Ich lade eine Telefonzelle auf“.  „Ist deess  net die ausem Innenhoooaaf  ? Mann weess ja niiiihh“ . Ich zeige ihm den Kaufvertrag. Damit ist er zufrieden.

Ich stelle fest, dass es in Leipzig hilfsbereite Baggerfahrer, wunderschöne Innenhöfe und aufmerksame Nachbarn gibt und bin jetzt endgültig überzeugt: Meine Tochter wohnt hier sehr gut!

Auf der Rückfahrt durch Leipzig und auf der Autobahn schauen die Leute sehr interessiert und winken. So ein Gespann aus rotem Auto und roter, liegender Telefonzelle sieht man anscheinend nicht alle Tage. Wie auf rohen Eiern geht es über die A38 behäbig nach Hause.

Nun muss die Zelle nur noch in Rosdorf aufgestellt werden. Als ich am Samstag spontan den Bauunternehmer Udo Usebach anrufe, ist er sofort Feuer und Flamme und lädt die Zelle mit seinem Radlader fachmännisch ab, um sie dann hier aufzustellen.  Auch er kann anscheinend zaubern. Danke Udo !

Nachdem die Zelle im Boden verankert, eine defekte Scheibe repariert, Licht installiert , der Boden mit Riffelblech und die Wand mit einem Regal versehen sind, können wir ab heute die Telefonzelle als öffentlichen Bücherschrank für Noten und fremdsprachig Literatur dem Verein RobiNet zur Verfügung stellen.

Das nennt man Zellteilung !

Swingender Maitanz für alle Generationen

von Ruth Finckh

Springtime is Swingtime“ – unter diesem Motto hatte der Verein RoBiNet am 30. April zu seinem ersten „Tanz in den Mai“ ins Gemeindezentrum geladen. Ungewöhnlich war an der Veranstaltung vor allem der Adressatenkreis: Nicht nur Erwachsene waren willkommen, sondern ausdrücklich auch Familien mit Kindern. Bewusst hatte RoBiNet darauf verzichtet, Eintrittsgeld zu erheben – wer Lust hatte, konnte unverbindlich mit den Kleinen vorbeikommen, ohne sich Sorgen um die Kosten zu machen. Selbst das Büfett, üppig ausgestattet mit Getränken, Snacks und von REWE gestifteten Obstkörben, stand auf Spendenbasis zur Verfügung.
Der Erfolg des Konzepts übertraf die Erwartungen der Veranstalter bei weitem. Es wurde ein rauschendes Fest und wirklich alle Generationen nahmen die Einladung an! Vom dreijährigen Kleinkind über Teenager und Studenten bis zu zahlreichen Senioren waren sämtliche Altersgruppen vertreten. Mit vergnügtem Gelächter wurden quer über die Tische alte Bekanntschaften erneuert und neue geschlossen. Mehr als 100 Teilnehmer füllten den Saal und vor allem die Tanzfläche mit Leben.
Für mitreißenden Swing sorgte zuerst die Jugend-Big-Band der Musikschule MusiKuss mit einem beeindruckenden einstündigen Programm. Anschließend heizte die „Waitingroom Jazzband“ aus Herzberg mit schwungvollen Melodien den Tänzern bis zum frühen Morgen ein. Manch einer musste sich zwischendurch erschöpft von der Tanzfläche stehlen … aber das waren nicht unbedingt die ältesten Teilnehmer!
Wir danken ganz herzlich der Firma REWE für die tollen Obstkörbe und die Blumendeko, der Rosdorfer Nachbarschaftshilfe für das Catering und unseren beiden phantastischen Bands für einen wirklich unvergesslichen Abend!
 

Sozialer Wohnungsbau für Piepmätze

Holzbau-Aktion mit RoBiNet und der Tischlerei Bantumak

von Ruth Finckh

Fröhliches Gelächter drang am 5. April aus dem Werkraum der Heinrich-Grupe-Schule, dazu Hämmer- und Sägegeräusche, das Surren von Akkuschraubern und das Stimmengewirr von zahlreichen Kindern und Erwachsenen. Der Grund: Der Verein RoBiNet hatte, wie im vergangenen Frühjahr, zusammen mit der Tischlerei Bantumak eine kostenlose Holz-Bastelaktion angekündigt und damit große Begeisterung ausgelöst.

Diesmal hatte sich Björn Schütze, der Bantumak-Geschäftsführer, ein besonderes (und sehr großzügiges) Angebot für tierfreundliche Familien ausgedacht: Nicht nur Holzreste lagen, wie im letzten Jahr, bereit, um von experimentierfreudigen Bastlern in kleine Kunstwerke verwandelt zu werden, sondern dreißig Sets mit vorgefertigten Bauteilen für hübsche Nistkästen! Die Sets fanden reißenden Absatz und auch der Zusammenbau ging glatt von der Hand – dank sorgfältig vorgebohrter Löcher und professioneller Werkzeuge, die von den Tischlern mitgebracht worden waren. Mit Ruhe, Geschick und Geduld wurden handwerklich weniger erfahrene Teilnehmer an die Nutzung der Werkzeuge herangeführt und am Ende konnte jeder, der wollte, stolz seinen schicken Nistkasten für die heimischen gefiederten Nachbarn mitnehmen. Sicher wird der „soziale Wohnungsbau für Piepmätze“ ebenso begeistert von den Vögeln angenommen wie die schöne Bastelaktion von den Rosdorfer Familien!

Herzlichen Dank an Björn Schütze, Axel Fitzner und das ganze übrige Bantumak-Team für die tolle Idee, die großzügig gespendete Zeit und die Freude am Schreinern, die ihr den ganzen Nachmittag verbreitet habt!

 

Robinet im Sammelfieber

beim 10.Rosdorfer Putztag

Von Ralf Lesjak

Inzwischen ist es schon Tradition, dass die Gemeindeverwaltung  Anfang April  zum Putzen der Ortschaften aufruft. Jetzt nach der Schneeschmelze  – ja, so etwas gab es früher-  aber rechtzeitig, bevor die Natur ausschlägt, um selber den  Müll dezent zu verdecken, genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um aufzuräumen. Es erstaunt schon, dass neben dem Fast- Food -Müll und etlichen Glasflaschen auch eine elektrische Kochplatte und ein Bürodrehstuhl gefunden wurden. Von den vielen Hundekothaufen, teilweise in den vorgeschrieben Beuteln, aber dann doch achtlos weggeworfen, ganz zu schweigen. Was hat wohl der kleine gelbe Plastikhubschrauber erlebt, bevor sein letzter Flug in der Böschung endete ?

„Ist denn schon wieder Vatertag ?“  Unsere sammelwütige Robinet-Gruppe wurde tatkräftig unterstützt von Familie Hamann. Mit Handwagen, blauen Säcken und Müllgreifern fielen wir am Samstagmorgen auf, und so kamen wir mit einigen Bürgern ins Gespräch.  Diese wünschten sich mehr Mülleimer an den öffentlichen Wegen. Diesen Wunsch geben wir gerne an die Gemeinde weiter ! Ein ortsansässiger Autohaushändler lud uns spontan zu Würstchen und Getränken ein, zumal dieses Jahr leider kein Abschlussgrillen von der Gemeinde angeboten wurde. Der „rote Weg“ an der sich dahinschlängelnden Rase wird uns noch lange in Erinnerung bleiben, genauso wie die im Sonnenlicht gelb leuchtende Trauerweide, das Wasserrauschen, die netten Gespräche, vergnügte Kinder und das Quietschen des Bollerwagens. Darüber konnte man gar vergessen, dass wir uns zum Müllsammeln getroffen hatten und die Vatertags-Wanderung erst in gut sechs Wochen stattfindet.

Bildung, Kultur und Vernetzung für Rosdorf