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Marien-Kräuterwanderung

Besuch des Biotops am Rosdorfer Bahndamm

Text:Ute Lesjak          Fotos:Ralf Lesjak

Mitte August konnten wir 11 kräuterinteressierte Besucher begrüßen, die das schöne Sommerwetter dazu nutzten, sich die verschiedenen Kräuterpflanzen im Bereich der alten Gleisanlagen erklären zu lassen. Unsere Expertin, die Umweltpädagogin Hildegard Liphardt, machte uns auf viele Pflanzen aufmerksam, die viele von uns aus dem eigenen Garten kennen. So erfuhren wir z.B. vom Vogelknöterich, dass er seine Vermehrung unter anderem über einen Kleber an den Samen sicherstellt. Die Samen haften an den Schuhsohlen und werden so weiterverteilt. Andere Pflanzen überlassen ihre Verbreitung dem Wind, Ameisen oder den Vögeln.

Am 15. August wird in vielen katholischen Gemeinden Mariä Himmelfahrt gefeiert, um die Mutter Gottes  zu ehren. Damit verbunden ist oftmals die Kräuterweihe, ursprünglich ein heidnisches Brauchtum bei dem den Göttern Kräuter geopfert wurden als Dank für deren Schutz und für die Heilkraft dieser Kräuter.

Zur Kräuterweihe bindet man die Kräuter zu örtlich sehr unterschiedlichen Kräuterbuschen ( Würzbuschen, Marienwisch, …) Diese Buschen werden in der Kirche geweiht.

Aus Überlieferungen ist bekannt, dass viele Kräuter als Heilpflanzen oder Grundnahrungsmittel genutzt wurden. Hat man ein sog. „Buschel“ gebunden, fügt man in der Mitte entweder eine Sonnenblume oder einen Apfel hinzu. Auch eine Königskerze, umwickelt mit anderen Kräutern, kann der strahlende Mittelpunkt eines solchen kunstvollen Gebindes sein, dessen Bestandteile nach der Weihe vollständig verwertet werden.

Auf unserer Wanderung konnten wir viele dieser Kräuter aufspüren, so z.B. das Labkraut (auch Liebfrauenbettstroh genannt), das Jakobskreuzkraut, den Beifuß, den wir als Würzmittel im Gänsebraten benutzen, den Natternkopf sowie das gelbblühende Fingerkraut (Potentilla) aus der Familie der Rosengewächse.

Über die Kommunikation zwischen den einzelnen Pflanzen einer Art hatten wir uns bisher nicht wirklich viele Gedanken gemacht. Nun erfuhren wir, dass Pflanzen eigentlich eine soziale Ader haben, es aber durchaus auch „Betrüger“ gibt, die sich  durch parasitäres Verhalten auf Kosten anderer durchmogeln. Pflanzen sind eben auch nur Menschen…..

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Hildegard Liphardt. Sie hat uns  wieder auf eine spannende Reise ins Reich der Kräuter mitgenommen. Wir freuen uns schon auf`s nächste Mal!

Johannisnachts-Kräuterwanderung mit Korngeistern

von Ute Lesjak

Ende Juni fand das zweite Angebot des diesjährigen „Kräuterprojekts“ des Vereins RoBiNet statt. Bei strahlendem
Sonnenschein konnten wir insgesamt 14 kräuterinteressierte Besucher, darunter einige Kinder und die Hündin Lilly,
zu unserer Kräuterwanderung auf dem Wartberg begrüßen.
Die Umweltpädagogin Hildegard Liphardt leitete die Gäste an, wunderschöne Blumenkränze aus Wildblumen zu
flechten und brachte uns das Wissen um Schafgarbe, Giersch, Bienenfreund, Johanniskraut u.v.a. näher. Interessant
waren auch die alten Geschichten, die sich um die Korngeister ranken, die in den Getreidefeldern wohnen und den
Menschen seit jeher großen Respekt einflößten.
Vor allem die Kinder freuten sich, als sie anschließend über das „Johannisfeuer“ springen durften. Aufgrund der
Trockenheit verzichteten wir sicherheitshalber auf offene Flammen.
Aufregend wurde es, als die Kinder einen qualmenden Erdhaufen bemerkten, aus dem sogar Flammen loderten. Es
stellte sich heraus, dass es sich dabei um die Reste des diesjährigen Osterfeuers handelte, die von der eilig
herbeigerufenen Freiwilligen Feuerwehr Rosdorf schnell gelöscht werden konnten.
Nach all der Aufregung traten wir zufrieden den Heimweg an, zumal es mittlerweile merklich kühler geworden war.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Hildegard Liphardt für die interessanten Einblicke in die magische Welt der
Kräuter. Am Samstag, den 18.08.18 wird eine Marien- Kräuterwanderung stattfinden, zu der wir alle Interessierten
heute schon einladen möchten. Den genauen Termin und den Treffpunkt werden wir demnächst bekanntgeben.