Der Verein RoBiNet lud am 23.3.2014 zu einer ungewöhnlichen Diskussionsveranstaltung in die Mensa der Heinrich-Grupe-Schule. Rund 60 Rosdorfer folgten der Einladung, darunter auch einige sehr junge Bürger, für die kurzerhand Legosteine und ein Spielteppich herbeigeschafft wurden.
Die beiden Bürgermeister-Kandidaten Anja Köchermann (CDU / Grüne) und Sören Steinberg (SPD) sollten bei der Veranstaltung Gelegenheit bekommen, sich im Gespräch mit den Bürgern zu familien- und bildungspolitischen Themen zu äußern. Doch sie nahmen nicht auf einer der üblichen sterilen Podiumsbühnen Platz, sondern auf geblümten Fünfziger-Jahre-Sesseln in einem Mini-Wohnzimmer, wo sie von dem Moderator und „Hausherrn“ Ralf Lesjak zum Frühstücks-Talk am häkeldeckchen-dekorierten Tisch begrüßt wurden. Frische Brötchen standen schon bereit. Auch das Publikum ging nicht leer aus: RoBiNet spendierte Kaffee und Snacks für alle, und der große Obstkorb (eine Spende von Rewe) wurde zunächst den Kandidaten angeboten, dann aber zur allgemeinen Plünderung freigegeben.
Doch natürlich war man nicht hauptsächlich des kulinarischen Angebotes wegen gekommen, und so warteten alle gespannt auf die politischen Stellungnahmen. Die Kochzeit der Frühstückseier (5 Minuten) gab den Zeitrahmen für einführende Statements vor, dann folgten Antworten auf Bürgerfragen, die teils direkt, teils mit Hilfe von beschrifteten Bierdeckeln an die Kandidaten gerichtet werden konnten. Unter anderem ging es um Probleme wie die hohen Kindergarten-Gebühren, die schlechte Busanbindung der kleineren Ortschaften, die Verödung der Ortskerne und die Errichtung immer neuer Baugebiete ohne die dazugehörige familiengerechte Infrastruktur. Wichtige Themen waren auch die Schließung der Anne-Frank-Schule sowie das geplante Familienzentrum und die Frage, wie dieses unter Einbeziehung der Bürgerschaft gestaltet werden könnte. Alles wurde geschickt von Ralf Lesjak moderiert und durch humoristische Kommentare aufgelockert, sodass die Gesprächsatmosphäre (von kleineren parteipolitischen Scharmützeln abgesehen) vergnügt und entspannt blieb.
So unterhaltsam war das politische Frühstückspalaver, dass manch einer nach zwei Stunden verdutzt auf die Uhr schaute und sich dann schnell auf den Weg machte, um das Mittagessen nicht zu verpassen. Veranstaltungen dieser Art sollten, so die einhellige Meinung, öfter angeboten werden. Und alle nahmen die eindringliche Mahnung des Moderators mit nach Hause, auf jeden Fall im Mai zur Wahl zu gehen!